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Zwillingsstudie aus Australien: Erbliche Kennzeichen von Muttermalen für Melanom-Prävention nutzen

Viele Muttermale (auch: Leberflecken, Nävi, Pigmentmale) am Körper zu haben, erhöht das Risiko für schwarzen Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom.
25. Mai 2017

Viele Muttermale (auch: Leberflecken, Nävi, Pigmentmale) am Körper zu haben, erhöht das Risiko für schwarzen Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom. Fast jeder Erwachsene hat bräunliche und braunschwarze Pigmentflecken auf der Haut, die meisten haben mehrere bis viele solcher Nävi. Es gibt ganz verschiedene Typen von Pigmentflecken und nicht bei allen besteht das Risiko, dass sich aus ihnen ein Melanom entwickeln könnte. Bei einer bestimmten Nävusart, dem sogenannten Nävuszellnävus, dem eigentlichen Muttermal, sehen Forscher jedoch das Melanomrisiko in direktem Zusammenhang mit der Gesamtanzahl der Male auf der Haut. Das Muttermal an sich ist gutartig und zunächst kein Grund sich Sorgen zu machen. Es kann sich aber in einen Melanomvorläufer umwandeln. Wer viele Muttermale hat, sollte deshalb vorsorglich auf Veränderungen achten und im Zweifel seinen Hautarzt befragen. Auch große angeborene Male gelten als potentielle Melanomvorläufer und sollten behandelt werden. Eine Zwillingsstudie aus Brisbane, Australien, hat untersucht, welche Kennzeichen von Nävi durch die Gene/Erbanlagen stark beeinflusst werden.

Die Zahl der Nävi auf der Haut ändert sich im Laufe der Zeit, und auch ihre Gestalt kann sich verändern. Die Forscher um Helmut Schaider, Dermatologe an der Medizinischen Hochschule der Universität Queensland, School of Medicine in Brisbane (Australien), untersuchten die Nävi bei 220 ein- und zweieiigen Zwillingen. Sie achteten dabei auf die Gesamtzahl der Muttermale und die Änderungen in der Nävuszahl über die Jahre. Anschließend verglichen Schaider und Kollegen Verteilung, Größe, Farbe und Profil der Muttermale. Ziel war es herauszufinden, ob hierbei Unterschiede zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen bestehen. Dabei zeigte sich, dass die Gesamtzahl der Nävi und die Veränderungen in der Nävuszahl, die im Verlaufe der Zeit auftreten, stark von den Genen, also den Erbanlagen bestimmt werden. Und auch für die Anzahl der mittelgroßen Nävi, der hellbraune Nävi sowie der Nävi an bestimmten Körperstellen (z.B. in vor UV-Licht geschützten Arealen) spielt die Vererbung eine wichtige Rolle. Diese Merkmale sollten, so empfehlen es Schaider und Kollegen, von Nävus-Überwachungsprogrammen berücksichtigt und weiter untersucht werden.

Quelle:
Redaktion hautstadt; „Heritability of naevus patterns in an adult twin cohort from the Brisbane Twin Registry: a cross-sectional study”, Lee, S., Duffy, D.L., McClenahan, P., Lee, K.J., McEniery, E., Burke, B., Jagirdar, K., Martin, N.G., Sturm, R.A., Soyer, H.P. and Schaider, H., British Journal of Dermatology 2016, 174: 356–363. doi: 10.1111/bjd.14291