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Solarien-Studie: Wer? Wie oft? Warum? – Deutsche Krebshilfe fördert bundesweite Erhebung

In Deutschland, dem Ursprungsland der Solarien, gibt es inzwischen umfangreiche gesetzliche Vorgaben für Solarienbetreiber und ein Nutzungsverbot für Minderjährige.
21. Februar 2017

In Deutschland, dem Ursprungsland der Solarien, gibt es inzwischen umfangreiche gesetzliche Vorgaben für Solarienbetreiber und ein Nutzungsverbot für Minderjährige. Doch über das Nutzerverhalten von Solariengängern weiß man noch recht wenig. Denn anders als bei anderen krebserregenden Faktoren gebe es bislang kein nationales Monitoring zu Nutzerverhalten und Risikogruppen, moniert die Deutsche Krebshilfe. Sie will dieses Defizit jetzt angehen, und fördert eine repräsentative bundesweite Beobachtungsstudie mit rund 480.000 Euro.

Tabak und Alkohol sind krebserregend – UV-Strahlen ebenfalls. „Daten zu Risikogruppen, die durch Rauchen und alkoholische Getränke besonders gefährdet sind, werden seit Jahren bundesweit erhoben und Präventionsmaßnahmen an diesen Kenntnissen ausgerichtet“, sagt Professor Dr. Sven Schneider, vom Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin der Universität Heidelberg. „Bei der Nutzung von Solarien ist dies nicht der Fall.“ Ziel der Studie ist es daher, Antworten auf verschiedene Fragen zu liefern: Wer geht gerne ins Solarium und warum? Wie wirkt sich die geltende UV-Schutzverordnung auf das Nutzerverhalten aus? Erhalten Minderjährige trotz Verbots Zugang zu Solarien? Wie entwickeln sich Motivation und Risikowahrnehmung von Solariennutzern in den nächsten Jahren?

Im Rahmen der Untersuchung „Nationales Krebshilfe Monitoring zur Solariennutzung“ werden von 2015 bis 2019 jährlich rund 3.500 Personen im Alter von 14 bis 45 Jahren repräsentativ zu ihrer Solariennutzung, zu ihren Motiven, zu ihrer Risikoeinschätzung und zu ihrem Lebensstil befragt. Besonders detailliert analysiert wird das Nutzungsverhalten einer Subgruppe von 450 intensiven Solariengängern. „Die Deutsche Krebshilfe erhofft sich von den Studienergebnissen neue Impulse für die Hautkrebsprävention“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Bereits in den vergangenen Jahren förderte die Deutsche Krebshilfe eine bundesweite Querschnittsstudie zur Solariennutzung: Die SUN-Study 2012. Die einmalige Befragung zeigte unter anderem, dass seinerzeit bereits 13-Jährige mit dem künstlichen Besonnen begannen und erschreckend viele Jugendliche trotz Nutzungsverbots weiter ins Solarium gingen.

Quelle:
Redaktion hautstadt; Deutsche Krebshilfe