Psoriasis und PsA – ein Vergleich der „Begleitumstände“

Psoriasis ist mehr als eine Hauterkrankung. Die chronisch entzündlichen Prozesse können beispielsweise auch die Gelenke der Patienten betreffen
13. Dezember 2018

Psoriasis ist mehr als eine Hauterkrankung. Die chronisch entzündlichen Prozesse können beispielsweise auch die Gelenke der Patienten betreffen. Diese Form der Psoriasis wird als Psoriasis-Arthritis bezeichnet. In einer umfangreichen Studie mit mehr als 2.100 Psoriasis-Patienten haben Forscher von zahlreichen Universitätskliniken in Spanien in Zusammenarbeit mit der “Biobadaderm Study Group” Daten zu beiden, der reinen Hauterkrankung Psoriasis und der Hauterkrankung mit Gelenkbeteiligung Psoriasis-Arthritis (PsA) verglichen. Gefördert wurde die Studie von zahlreichen Pharmaunternehmen. Analysiert und verglichen wurden Daten aus der sog. Biobadaderm registry, einer Datenbank mit Angaben zu Patienten unter systemischer (innerlicher) Therapie. Ergebnisse aus früheren Studien dazu waren zum Teil widersprüchlich gewesen. Die Forscher um I. García-Doval von der Forschungseinheit und Stiftung Spanische Hautgesundheits-Akademie für Dermatologie und Venerologie in Madrid (Spanien) sind aufgrund der Ergebnisse der aktuellen Studie der Auffassung, Psoriasis und PsA bedürfen besonderer Aufmerksamkeit.

In die Analyse wurden Daten zu Psoriasis-Typ, Begleiterkrankungen wie Infektionen, Krebs- oder psychischen Erkrankungen, dem Behandlungsprofil und dem Auftreten von (schweren) Nebenereignissen einbezogen und zwischen den beiden Gruppen mit und ohne Gelenkbeteiligung verglichen. Patienten mit PsA hatten mehr Begleiterkrankungen, insbesondere Bluthochdruck und Lebererkrankungen und nutzten eine große Zahl systemischer Therapien, insbesondere Anti-TNFα- und Kombinationstherapien. PsA-Patienten waren darüber hinaus häufiger von unerwünschten Ereignissen betroffen, insbesondere von schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen. Laut Definition handelt es sich dabei um Krankenhausaufenthalte, Invalidität oder Tod. Auch Infektionen bzw. Befall mit Parasiten kamen bei PsA etwas häufiger vor. Das häufigere Auftreten unerwünschter Ereignisse und Infektionen bei PsA war unabhängig von den Begleiterkrankungen und Therapien. Psoriasis und Psoriasis-Arthritis sollten nach Ansicht der Forscher enger und mit besonderer Aufmerksamkeit begleitet und gemanagte werden.

Redaktion hautstadt; “Comparison of phenotype, comorbidities, therapy and adverse events between psoriatic patients with and without psoriatic arthritis”, Biobadaderm registry, Pérez-Plaza, A., Carretero, G., Ferrandiz, C., Vanaclocha, F., Gómez-García, F.J., Herrera-Ceballos, E., De la Cueva-Dobao, P., Belinchón, I., Sánchez-Carazo, J.L., Alsina, M., López-Estebaranz, J.L., Ferrán, M., Torrado, R., Carrascosa, J.M., Llamas-Velasco, M., Rivera, R., Jiménez-Puya, R., García-Doval, I., Descalzo, M.A., The Biobadaderm Study Group, Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2017, 31: 1021–1028. doi: 10.1111/jdv.14188