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Nur wer Bescheid weiß, kann sich richtig schützen – Uni Dresden: Wieviel wissen Outdoor-Beschäftigte über UV-Schutz?

Wer beruflich viel im Freien arbeitet, ist auch vermehrt ultravioletter Strahlung der Sonne (UV-Strahlung) ausgesetzt.
1. Juni 2017

Wer beruflich viel im Freien arbeitet, ist auch vermehrt ultravioletter Strahlung der Sonne (UV-Strahlung) ausgesetzt. Das gilt zum Beispiel für Landwirte, Bauarbeiter, Dachdecker oder Skilehrer und für viele weitere Berufe. UV-Strahlung wiederum ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Seit dem 01. Januar 2015 ist eine der beiden häufigsten Formen von hellem Hautkrebs, das sog. Plattenepithelkarzinom der Haut, nun als Berufskrankheit anerkannt. Das Gleiche gilt für gehäuft oder flächig auftretende sog. aktinische Keratosen, eine Krebsvorstufe. Betroffene Berufsgruppen haben es nun also leichter, hellen Hautkrebs als berufsbedingte Erkrankung anerkennen zu lassen. Viel wichtiger aber bleibt die Vorbeugung: Bei der Arbeit wie in der Freizeit sollte man auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Dermatologen des Universitätshospitals Carl Gustav Carus der TU Dresden sind deshalb der Frage nachgegangen, wie es um das praktische Wissen von Beschäftigten im Außenbereich um die Themen Risiko durch UV-Strahlung und UV-Schutz bestellt ist. Fazit: Es ist einiges Wissen vorhanden, dieses ist aber durchaus noch ausbaufähig.

Bekannt war den allermeisten, dass die UV-Strahlung schädlich sein kann, abhängig von der Verweildauer in der Sonne. Und mehr als 80 Prozent erkannten an, dass Beschäftigte, die überwiegend draußen tätig sind, durch hohe UV-Exposition gefährdet sein könnten. Langärmelige Kleidung plus Kopfbedeckung und Sonnencreme wurden von ebenso vielen als geeigneter Schutz für angemessen gehalten, berichten Andrea Bauer und Kollegen vom Uniklinikum Dresden im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology. Während 70 Prozent der Außenbeschäftigten mit der Definition des Lichtschutzfaktors (LSF/SPF) vertraut waren, wusste nur ein Viertel wie viel Sonnenschutzmittel man auftragen muss, um den LSF auch zu erreichen. Kaum jemand wusste, dass die Symptome eines Sonnenbrandes sich erst drei Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne zeigen. Und nur zwei von zehn Befragten konnten den Zeitraum angeben, den sie in der Sonne verbringen dürfen, bevor sich einer entwickelt. Knapp ein Drittel der Teilnehmer hielt sich selbst für ausreichend gegen die schädliche Wirkung des UV-Lichts geschützt. Die Forscher der Uni Dresden halten weitere Aufklärung für dringend erforderlich.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Knowledge of outdoor workers on the effects of natural UV radiation and methods of protection against exposure”, Hault, K., Rönsch, H., Beissert, S., Knuschke, P. and Bauer, A., Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2016, 30: 34–37, doi: 10.1111/jdv.13631