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Mehr heller Hautkrebs an Gesicht und Oberkopf bei Outdoor-Beschäftigten – Arbeit im Schatten schützt Schultern und Nacken

UV-Strahlen können chronische Lichtschäden auf der Haut verursachen.
13. April 2017

UV-Strahlen können chronische Lichtschäden auf der Haut verursachen. Beschäftigte, die im Freien arbeiten, sind je nach Tätigkeit einer besonders hohen UV-Strahlung ausgesetzt. Wie intensiv das UV-Licht ist, hängt dabei unter anderem von Faktoren wie der Tagesstunde oder der Jahreszeit ab. Die höchste UV-Belastung ist im Sommer zwischen 11 und 16 Uhr festzustellen, unabhängig davon ob der Himmel bedeckt ist oder nicht. Durch Reflexion kann die UV-Strahlung verstärkt werden. Wie viel UV-Licht genau, der einzelne Beschäftigte abbekommt, kann ohne das dauerhafte Mitführen von Messgeräten wie Dosimetern bei der Arbeit nur geschätzt oder errechnet werden. Arbeitsmediziner und Dermatologen der Universität von Modena und Reggio Emilia in Modena (Italien) um Alberto Modenese haben dazu einen Fragebogen entwickelt. Sie fanden dabei weitere Faktoren, die das Auftreten von hellem Hautkrebs beeinflussen.

Die Forscher fragten ihre Patienten mit aktinischen Keratosen (AK), einem Basalzell- (BCC) oder Plattenepithelkarzinom (Spinaliom, SCC), wann und wie lang sie während Arbeit und Freizeit der Sonne ausgesetzt sind. Die Ergebnisse bestätigen die wichtige Rolle der UV-Exposition, sowohl in der Freizeit, als auch am Arbeitsplatz. Das gilt für die Entwicklung der Hautkrebsvorstufe aktinische Keratose und der beiden häufigsten Formen des hellen Hautkrebses: Basalzellkrebs und Spinaliom. Bei Outdoor-Beschäftigten fand sich häufiger als bei Indoor-Mitarbeitern beides, AK und heller Hautkrebs. Sowohl multiple Hautveränderungen als auch Hauttumore im Gesicht traten bei Beschäftigten im Freien deutlich häufiger auf. Wer jedoch manchmal oder oft im Schatten tätig war, bekam viel seltener Läsionen auf Schultern und Nacken. Das Arbeiten in gebückter Haltung fördert dagegen offenbar Hauttumore auf der Oberseite des Kopfes. Wen es in der Freizeit ins Solarium zog, hatte vermehrt Hautveränderungen an Schultern, Hals und Brust.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “Questionnaire-based evaluation of occupational and non-occupational solar radiation exposure in a sample of Italian patients treated for actinic keratosis and other non-melanoma skin cancers”, Modenese, A., Farnetani, F., Andreoli, A., Pellacani, G. and Gobba, F., Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2016, 30: 21–26, doi: 10.1111/jdv.13606