Die übermäßige Steigerung der Schweißsekretion wird als Hyperhidrose bezeichnet. Sie kann am gesamten Körper auftreten oder örtlich begrenzt sein, auf umschriebene Hautareale wie Hände, Füße oder Achselhöhlen. Je nach Patient kann das Ausmaß und die Lokalisation der Hyperhidrose sehr variieren.
In bestimmten Fällen ist die Schweißneigung durch eine Grunderkrankung der inneren Organe ausgelöst, bspw. bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Bluthochdruck oder im Rahmen einer Unterzuckerung bei Diabetes. Auch hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder die Therapie mit bestimmten Arzneimitteln (bspw. Schilddrüsenhormonen) können zu einer Hyperhidrose führen.
Hiervon abzugrenzen ist die primäre (genuine) Hyperhidrose, die bei ansonsten gesunden Patienten auftritt. Hiervon ist etwa 1 % der Bevölkerung betroffen. Nervosität, Stress sowie bereits leichte körperliche Betätigung und erhöhte Umgebungstemperatur können Auslöser sein. Die eigentliche Ursache für die gestörte Regulation bzw. Funktion der Schweißbildung ist unklar. Vor der Therapie wird ausgeschlossen, dass keine andere Erkrankung (s.o.) der Hyperhidrose zu Grunde liegt. Die Behandlung der primären Hyperhidrose kann medikamentös bspw. mit Gerbstoff-Präparaten oder bestimmten Metallsalzen erfolgen. Für schwerere Fälle stehen u.a. die Iontophorese (Ein Verfahren unter Nutzung schwacher elektrischer Ströme) oder operative Maßnahmen zur Verfügung.