Reisende, die Länder besuchen, in denen Masern verbreitet sind, sollten den eigenen Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls vor Antritt der Reise die Impfung nachholen, empfiehlt das Centrum für Reisemedizin CRM. In vielen Ländern der Welt, gerade auch in Europa, nimmt die Zahl der Masernerkrankungen seit einigen Jahren weiter deutlich zu. In Italien wurden seit Anfang des Jahres landesweit ca. 3.670 Infektionen gemeldet, 2 Menschen sind verstorben. Auch aus Spanien, Belgien, Österreich und Rumänien werden hohe Fallzahlen gemeldet. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Schutzimpfung gegen Masern im Kindesalter durchzuführen. Jugendlichen und Erwachsenen wird geraten, verpasste Impfungen nachzuholen.
Im beliebten Reiseland Italien sind die Regionen Piemont, Lazio, Lombardei, Toskana, Abruzzen, Venetien und Sizilien am stärksten betroffen. Entgegen der landläufigen Meinung bekommen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene die Masern. In Italien sind überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene erkrankt. Das tückische ist: Teenager und Erwachsene, die nicht geimpft sind, zeigen oft einen atypischen und schweren Krankheitsverlauf. Mitte Mai hat die italienische Regierung daher die Einführung einer Impfpflicht für Kinder beschlossen.
Zwar verlaufe die Krankheit im Kindesalter meist undramatisch, so Professor Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM in Düsseldorf: „Jedoch kann eine Maserninfektion auch schwere Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnhautentzündungen zur Folge haben. Gerade Erwachsene erkranken oft schwerer”, sagt Jelinek. Er sehe es daher als Pflicht, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die von der STIKO empfohlenen Schutzimpfungen sind.
Masern sind hochansteckend. Die Übertragung des Erregers erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen, aber auch durch Kontakt mit Sekreten erkrankter Personen. Erste Symptome einer Masernerkrankung sind Fieber, Bindehautentzündung, Erkältungsbeschwerden sowie ein Ausschlag im Bereich der Mundschleimhaut. Wenige Tage später kommen die charakteristischen, knotig-fleckigen Veränderungen der Haut hinzu. Das Risiko für Mittelohr-, Lungenentzündung oder Bronchitis ist bei Masern erhöht. Auch das Auftreten einer akuten Hirnhautentzündung nach einer Maserninfektion sowie einer sogenannten „subakuten sklerotisierenden Panenzephalitis (SSPE)“ ist möglich.
Um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen, sind zwei Impfungen notwendig. Gerade die zweite Impfung vergessen Eltern jedoch häufig. Seit August 2010 empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) die Masernimpfung in Deutschland auch für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden. Urlauber, die Länder besuchen, in denen Masern weit verbreitet sind, sollten vor Antritt der Reise den eigenen Impfschutz prüfen und die Masernimpfung gegebenenfalls nachholen.
Quelle:
Redaktion hautstadt; In der Länderübersicht des CRM Centrum für Reisemedizin können sich Interessierte über die aktuellen Infektionsrisiken in über 300 Reiseländern informieren: http://www.crm.de/laender