Neurodermitis ist eine Hauterkrankung, die durch ein Zusammenspiel aus ganz verschiedenen Ursachen entsteht. Die Veranlagung für die Erkrankung wird von den Eltern an die Kinder vererbt. Individuelle Faktoren des Immunsystems spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Und auch Umweltfaktoren können einen Teil zur Entstehung und Ausprägung der Erkrankung beitragen. Untersuchungen hatten nun unter anderem ergeben, dass Neurodermitis in nördlicheren Gefilden häufiger vorkommt als im sonnigeren und wärmeren Süden der Nordhalbkugel. Die Forschung untersucht deshalb aktuell, inwieweit klimatische Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Temperatur oder Feuchtigkeit bei Neurodermitis eine Rolle spielen könnten. Norwegische Forscher der Universität Oslo und mehrerer Kliniken im Land haben ihr Augenmerk jetzt speziell auf den Vitamin-D-Spiegel im Blut von Säuglingen und Kleinkindern gelegt, die am häufigsten von Neurodermitis betroffen sind. Vitamin D könnte Studien zufolge ebenfalls eine Bedeutung bei Neurodermitis haben. Es wird vom Körper selbst hergestellt, wenn dieser UV-Licht, also Sonnenlicht, abbekommt.
Die Kinder wurden innerhalb des ersten Lebensjahres und im Alter von zwei Jahren von Ärzten untersucht. Diese nahmen die Haut in Augenschein, ermittelten die Blutwerte und überprüften die Erbanalgen in Bezug auf Veränderungen (Mutationen) in einem speziellen Gen, berichten Berents und Kollegen im British Journal of Dermatology. Das sogenannte Filaggrin-Gen ist wichtig für die Funktion der natürlichen Hautbarriere, die u.a. die Hautfeuchte bewahrt und schädliche Einflüsse von außen abwehrt. Eine Mutation im Filaggrin-Gen macht anfälliger für Neurodermitis. Die norwegischen Forscher fanden keinerlei Verbindung zwischen Vitamin-D-Spiegel und Neurodermitis. Weder was die Häufigkeit, noch was die Schwere der Hauterkrankung betraf. Aus den Vitamin-D-Spiegeln der Säuglinge im ersten Lebensjahr ließ sich darüber hinaus keine Vorhersage über das Auftreten von Neurodermitis in Alter von zwei Jahren ableiten.
Quelle:
Redaktion hautstadt; „Vitamin D levels and atopic eczema in infancy and early childhood in Norway: a cohort study”, Berents, T.L., Lødrup Carlsen, K.C., Mowinckel, P., Sandvik, L., Skjerven, H.O., Rolfsjord, L.B., Kvenshagen, B., Hunderi, J.O.G., Bradley, M., Lieden, A., Carlsen, K.-H., Thorsby, P.M. and Gjersvik, P., British Journal of Dermatology 2016, 175: 95–101. doi: 10.1111/bjd.14537