Neurodermitis beginnt meistens in der frühen Kindheit. Ihr chronischer Verlauf und häufig wiederkehrende Erkrankungsschübe bedeuten eine große Bürde für die Kinder selbst und auch für die Bezugspersonen. Die chronische Hautkrankheit beeinflusst das Leben der Eltern und das der gesamten Familie. Sie nimmt Einfluss auf die Lebensqualität, auf Bildung und Freizeit. Neurodermitis ist nicht heilbar, die Symptomatik aber kann durchaus erfolgreich behandelt werden. Ein Schlüssel für ein möglichst optimales Management der Erkrankung ist neben wirksamen Arzneien die Therapietreue, also die konsequente und richtige Umsetzung des Behandlungsplans. Um die Eltern dabei zu unterstützen, werden Fortbildungsprogramme / Schulungen angeboten. Darin werden Informationen zu Krankheit und Therapie bereitgestellt, und die Eltern in die Lage versetzt, auftauchende Probleme besser lösen zu können. Die Effekte eines solchen Schulungsprogramms auf den Schweregrad der Erkrankung und die Lebensqualität hat jetzt eine Studie der Universität Zagreb (Kroatien) untersucht.
Im Rahmen der Studie konnte eine Elterngruppe an einer Schulung für Eltern von Kindern mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis im Alter von 3 Monaten bis 7 Jahren teilnehmen. Eine weitere Elterngruppe blieb ohne Fortbildung und diente der Studie als Kontrollgruppe. In der Schulungsgruppe waren anschließend deutliche Vorteile festzustellen. So lagen die Index-Werte für den Schweregrad des Ekzems deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Auch Juckreiz, Schlafstörungen, elterlicher Stress und elterliche Angst fielen nach der Fortbildung in der Schulungsgruppe deutlich geringer aus. Der Einfluss der Neurodermitis auf die Gesamtqualität des Familienlebens war nach der Schulung erheblich kleiner geworden.
Quelle:
Redaktion hautstadt; “The significance of structured parental educational intervention on childhood atopic dermatitis: a randomized controlled trial”, Pustišek, N., Šitum, M., Vurnek Živković, M., Ljubojević Hadžavdić, S., Vurnek, M. and Niseteo, T., Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2016, 30: 806–812. doi: 10.1111/jdv.13519