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Australische Studie: Multipler heller Hautkrebs erhöht Risiko für andere Krebsformen

Heller Hautkrebs sollte nicht für sich allein betrachtet werden. Das macht eine Studie aus Australien deutlich. Aus früheren Studien war bereits bekannt, dass Patienten mit der Diagnose heller Hautkrebs ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko für weiteren hellen Hautkrebs haben.
17. Januar 2017

Heller Hautkrebs sollte nicht für sich allein betrachtet werden. Das macht eine Studie aus Australien deutlich. Aus früheren Studien war bereits bekannt, dass Patienten mit der Diagnose heller Hautkrebs ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko für weiteren hellen Hautkrebs haben. Forscher der Universität von Queensland um Dermatologe Dr. Parastoo Banan in Brisbane (Australien) sind nun der Frage nachgegangen, ob darüber hinaus auch eine Verbindung zwischen hellem Hautkrebs und anderen Krebsformen existiert. Dazu analysierten sie die Daten von Patienten mit multiplem hellem Hautkrebs, also mit mehr als einem Hauttumor.

Die Forscher betrachteten dabei Patienten mit der zweithäufigsten Form von hellem Hautkrebs, dem sogenannten Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom oder Stachelzellkrebs genannt. War ihr Risiko für andere Krebsformen an anderen Organen und auch für das maligne Melanom der Haut erhöht? Nach Auswertung der Patientendaten bejahen Banan und Kollegen diesen Zusammenhang. Das Risiko für Krebsarten an inneren Organen der Hautkrebspatienten war gesteigert. Das galt besonders für Prostatakrebs, gefolgt von Darm- und Brustkrebs. Fast die Hälfte der Patienten, die ihren ersten Stachelzellkrebs vor Vollendung des 30. Lebensjahres bekamen, entwickelten später ein Melanom, also schwarzen Hautkrebs.

Stachelzellkrebs entwickelt sich vor allem an den Stellen des Körpers, die sehr oft dem Sonnenlicht ausgesetzt sind wie Gesicht oder Händen – dort, wo die Haut lichtgeschädigt ist. UV-Strahlung gilt als Hauptrisikofaktor für die Entstehung. Bleiben die Hauttumoren unbehandelt können sie sich in Lymphknoten oder sogar in andere Organe ausbreiten und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Das geschieht allerdings nur selten. Die australischen Patienten der Studie hatten, so berichten die Forscher im Australasian Journal of Dermatology, dementsprechend auch gewisse Gemeinsamkeiten: Einen hellen Teint und Sonnenexposition in der Kindheit. Banan und Kollegen empfehlen Patienten mit (multiplem) hellem Hautkrebs regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen, sogenanntes Screening, auch für Krebs an inneren Organen in Anspruch zu nehmen.

Quelle:
Redaktion hautstadt; “An Australian cohort of 210 patients with multiple invasive squamous cell carcinomas: risk factors and associated increased risk of melanoma and internal malignancies”, Banan, P., Marvi, S. K., McMeniman, E. and De’Ambrosis, B., Australasian Journal of Dermatology 2016, 57: 29–32. doi: 10.1111/ajd.12278